Montag, 24. September 2012

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Kommenden Sonntag in der FeG Norden: Warum die Kirche immer noch Gottes große Liebe ist.


Hesekiel 16 spricht (in krasser Ausdrucksweise, von daher die Aufmachung des Flyers) vom Volk Israel, macht aber ein Prinzip deutlich, das auch für die Gemeinde Christi gilt: Sie ist Gottes große Liebe. Trotz aller Macken, Defizite, trotz aller Fehlentwicklungen und historischen Verfehlungen, trotz aller Schwachköpfe in ihren Reihen: Sie ist und bleibt die Braut Christi. Auch, wenn sie gelegentlich als Zicke rüberkommt.

Kirche in der Postmoderne

Hemmungslos bei theolobias geklaut - ein nachdenkenswertes Zitat von Heinzpeter Hempelmann:

Kirche in der Postmoderne ist nicht postmoderne Kirche. Sie gibt den Anspruch auf bloß eine Wahrheit nicht auf und unterwirft sich nicht einer Toleranzforderung, die scheinbar tolerant ist, in Wahrheit aber zur Preisgabe religiöser Identität auffordert, also selbstwidersprüchlich ist und sich selbst aufhebt: Wenn sie, wie vielfach erwartet und gefordert, auf Christus als die eine Hoffnung und Wahrheit der Welt verzichtete, dann wäre sie vielleicht tolerant, aber was wäre sie sonst noch? Eines wäre sie mit Sicherheit nicht mehr: christliche Kirche.

Respekt, Herr Hempelmann. Mein Reden!

Da fehlt schon wieder was ...

Gestern fand hier in Norden in der Sporthalle einer Grundschule ein gemeinsamer Gottesdienst von "wir 3" statt. "Wir 3", das sind FeG, Baptistengemeinde und Pfingstgemeinde vor Ort, die sich immer mal wieder zu Projekten zusammen finden, die auch eine gemeinsame Jugendarbeit verantworten und die ein gemeinsames Zeugnis für Christus in der Stadt Norden sein möchten. So weit, so gut. War auch ein schöner Gottesdienst mit "Full House".

Ich hatte die Ehre, in der Musik mitzumachen (ich spiele Cajon) und fand in der Vorbereitung darauf etwas, was mich doch etwas ratlos hinterließ. Wir eröffneten den Gottesdienst mit dem Lied "Gott ist gegenwärtig", ein wunderschöner Klassiker des evangelischen Mystikers und Liederdichters Gerhard Teerstegen. Nur gab es beim Lesen der Strophen ein bisschen Verwirrung: In den neueren Liederbüchern fehlte der 3. Vers (darunter auch im neuesten Liederbuch unserer Gemeinde). Der lautet eigentlich wie folgt:

Wir entsagen willig allen Eitelkeiten, aller Erdenlust und Freuden.
Da liegt unser Wille, Seele, Leib und Leben, dir zum Eigentum ergeben.
Du allein sollst es sein, unser Gott und Herre, dir gebührt die Ehre!

Scheint vom Text her nicht mehr so wirklich "hip" zu sein, wird auch, wenn das Lied für einen Gottesdienst gewählt wird, oft weg gelassen, sei es wegen der sprachlichen Holprigkeit oder auch wegen des Inhalts.

Schade.

Denn gerade das ist es, was wir in einer gnadenlos Ich-fixierten Welt und Zeit brauchen: Nachfolger Jesu, die allen Eitelkeiten entsagen und ihr ganzes Leben Gott übergeben. Und die nicht einen frommen Anstrich zu einem Leben brauchen, dass sie ohne Gott auch gelebt hätten, sondern die sich von Grund auf von der Kraft des Heiligen Geistes verändern lassen.

Wie gesagt: Schade. Der Vers ist inhaltlich so aktuell wie nie zuvor!

Mittwoch, 19. September 2012

Seile der Liebe

Im Vorausblick auf meine nächste Predigt habe ich beim Bibleserver schon mal den Predigttext aufgerufen, um ihn mir immer mal wieder durchzulesen und auf mich wirken zu lassen. Zu dem Text fällt mir folgende Geschichte ein:

Als meine Älteste, mittlerweile 8 Jahre, vor ein paar Jahren gerade mal das Laufen gelernt hatte, hing sie sich bei Oma und Opa beim Spielen aus Jux und Dollerei an der Garderobe mit den Händen an einen Ring, der dazu diente, Schirme durchzustecken. Der Ring war nicht sonderlich gut festgeschweißt, deshalb  machte es "Knacks" und der Ring war ab. An der neuen Garderobe (die war erst ein paar Tage zuvor installiert worden. Ich ging zu ihr hin und sagte ihr (pädagogisch geschult, wie man beim ersten Kind noch ist ...), dass das nicht in Ordnung sei und dass Opa jetzt ganz traurig wäre. Worauf sie ihren unwiderstehlichen Bambi-Blick aufsetzte, zu Opa hinlief und "sssuldigung" von sich gab. Opa war so gerührt, dass er es gar nicht mehr fertigbrachte, böse zu sein.

Dabei war doch ich es, der Efraïm die ersten Schritte gelehrt und es auf den Armen getragen hatte. Aber sie erkannten nicht, dass ich mich so um sie kümmerte. Ich war zu ihnen wie jemand, der sein Rind schonend am Strick zieht und es leitet; mit Seilen der Liebe leitete ich sie. Ja, ich war zu ihnen wie die Landleute, die ihrem Rind das Joch anheben, damit es leichter fressen kann, die sich sogar bücken, um ihm sein Futter hinzuhalten. Deshalb hatten sie es nicht nötig, wieder nach Ägypten zurückzukehren; aber zur Strafe für ihren Undank werden nun die Assyrer über sie herrschen.
Doch wie könnte ich dich aufgeben, Efraïm, wie dich im Stich lassen? Ich kann dich doch nicht vernichten, Israel, wie die Städte Adma und Zebojim! Mein Entschluss hat sich mir umgedreht, mit aller Macht ist die Reue in mir entbrannt. (Hosea 11,1-5+8)

An oben erzählte Episode musste ich zurückdenken, als ich den Text las. Mittlerweile hat meine Tochter (und ihre beiden Geschwister) auf materieller Ebene noch ganz andere und teurere Sachen kaputt gemacht. Einmal hat sie gefragt: "Wenn ich was ganz Schlimmes mache, bin ich dann nicht mehr Euer Kind?" Worauf ich ihr sagte, dass sie immer unser Kind sein wird, egal, was sie macht.

Genau das wird hier in der Rede des Propheten ans Volk Israel deutlich. Das hätte Gott genug Stoff geliefert, dass er draufhauen hätte können. Oder mit einer anderen ethnischen Gruppe Geschichte schreiben, nach dem Motto "Gottes Volk 2.0". Aber in all den Gerichtsworten der Propheten dringt immer wieder die Liebe Gottes zu seinem Volk und zu denen durch, die er erwählt hat, die sich zu ihm halten. Hosea geht so weit, das Wort "Reue" zu verwenden (vom hebr: nacham, was auch Trost heißen kann, aber dann hier nicht in den Kontext passt). Das setzt theologisch ein Fragezeichen, denn um etwas zu bereuen, müsste Gott ja erst einmal etwas falsch gemacht haben, oder? Aber in dem Fall geht es nicht um die Reue in Form eines dicken Kloßes im Magen nach dem Einwerfen einer Fensterscheibe, sondern um eine Welle von Mitleid, von Mitfühlen.  Er bereut nicht, weil er nach einem größeren Maßstab etwas falsch gemacht hätte (das ist logisch unmöglich), sondern allein aus Liebe reut es ihn.

Was sagt uns der Abschnitt über Gott aus? Dass seine Liebe eine Grundkonstante unseres Lebens ist. Dass er zu uns hält und seine Liebe auch dann besteht, auch dann, wenn wir Mist bauen. Und das es nichts gibt, was uns von seiner Liebe trennen kann (Röm. 8). Mag sein, dass man das alles schon zig mal gehört hat. Aber es tut gut, das immer wieder zu hören!

Dienstag, 18. September 2012

Das musste jetzt einfach ...

... geklaut werden. Aus aktuellem Anlass und im Bezug auf den Artikel von Henryk M. Broder in der Welt hat Alipius einen Klassiker ausgegraben: Woher kriegen die Empörten immer wieder ihre Flaggen zum Abfackeln? Das Video gibt die Antwort:


You can say you to me

Habe bei Facebook heute auf Anfrage der Kommentatorin einen Kommentar zu einem Posting von mir gelöscht. Bekam daraufhin folgende Meldung:






Ich habe gar keinen Bedarf to rückgängig this action oder to blockieren the Gesprächspartner. Aber ich kann gib Feedback ...

Sonntag, 16. September 2012

Woha!!


Ich sitze in einer Mischung aus Verwunderung, Begeisterung und Irritation da und versuche, mich zu erinnern, wann der SC Freiburg zum letzten Mal 5 Tore in einem Spiel geschossen hat (und alle ins gegnerische Tor ...). Irre!

Einfache Wahrheiten immer wieder gesagt ...


Amen!

Freitag, 14. September 2012

Zitat des Tages

"How little people know who think that holiness is dull. When one meets the real thing, 
it is irresistible"
- C.S. Lewis

Schönes Wochenende!

"These Moments" von Antoine Dufour:



Werde ihn im November in der Kulturetage in Oldenburg live sehen, zusammen mit Preston Reed und Andy McKee. Freu mich schon drauf!

Donnerstag, 13. September 2012

Sauerei!


Die sind wahrscheindlich nicht mal satt geworden - an so einem Karnickel ist ja kaum was dran ...

Christliche Fundis sind schuld! Mal wieder!

Wenn in Deutschland in Zeitschriftenartikeln oder Fernsehdokumentationen über böse christliche Fundis hergezogen wird, egal, welcher Konfession, dann ist die Reaktion im Allgemeinen vorhersehbar: Die Betroffenen äußern sich auf dem rechtlich angemessenen Weg der öffentlichen Beschwerde mittels Leserbriefe, auf Blog-Artikeln oder auch in Briefen an die Sendeanstalten. In besonderen Fällen wird eine Beschwerde an die zuständige Behörde formuliert, um tendenziöser Berichterstattung von dieser Sorte oder von dieser oder von dieser inhaltlich zu begegnen. Die Reaktionen auf die Beschwerden sind in der Regel auch recht vorhersagbar: Es wird sich über den Machtanspruch "christlicher Hardliner" (in diesem Fall von Evangelikalen) beschwert, über die Unverschämtheit sachlichen Journalismus anzumahnen und über die Unverfrorenheit, biblische Aussagen in ihrer Aussageintention zu verstehen (und, liebe Journallie, das ist was GANZ anderes als "die Bibel in jeder Aussage wörtlich nehmen").

Ganz anders, wie das jüngste Beispiel zeigt, wenn es um Filme über den Islam geht, die in ihrer Aufmachung und ihrem Inhalt nicht weniger tendenziös und dämlich sind, aber Reaktionen ganz anderer Art provozieren. Wie der Youtube-Clip "Innocence of Muslims". Der Film ist schlecht gemacht, inhaltlich Schrott und würde von einem sachlichen Betrachter höchstens als schwer missglückte Satire wahrgenommen werden. Nicht so von vielen (nicht nur einigen) Muslimen: Ein Youtube-Clip einiger durchgeknallter Extremisten wird zum Anlass genommen, Leute umzubringen, die mit der ganzen Sache gar nichts zu tun haben.

Als Reaktion folgt im Westen ein empörter Aufschrei über die Unverfrorenheit, Menschen wegen eines grottigen Youtube-Clips umzubringen? Ein entschiedener Hinweis auf die Freiheit, die persönliche Meinung zu äußern, auch dann, wenn das Ergebnis dieser Freiheit einen anpieselt? Eine Betrachtung der archaischen Zustände in Ländern, in denen wegen eines Films gemordet wird, den mit hoher Wahrscheinlichkeit 95% der Demonstranten gar nicht gesehen haben?

Nicht ganz. Der Kommentar der gestrigen Tagesschau macht die Schuldigen der gegenwärtigen Ereignisse aus: Christliche Fundis aus den USA, die mit dem Filmclip Mohammed in den Dreck ziehen wollen. Das mag sachlich sogar richtig sein, aber der Autor versäumt es irgendwie auch mal die Eigenart islamischer Gesellschaften kritisch zu beleuchten, auf Satiren, Cartoons oder auch Filme von Individuen, die kaum eine ganze Gesellschaft repräsentieren können, grundsätzlich mit kollektivem Beleidigtsein und infolgedessen mit Mordlust zu antworten. Oder auf Zweifel daran, dass der Koran das Wort Gottes sein könnte.

Der Spitzensatz schlechthin in dem Kommentar: "Denn in der islamischen Mehrheitsgesellschaft gelten Christen und Juden bis heute als zu schützende Minderheit." Das ist ja super, Herr Pick, wie wär's, besuchen Sie doch mal einen christlichen Gottesdienst in Pakistan. Oder im Irak. Oder in Saudi-Arabien.

Das grenzt schon schwer an eine Verhöhnung der Christen in dem einen oder anderen mehrheitlich islamischen Land, die jeden Tag um ihr Leben fürchten müssen. Nur, weil sie Christen sind. Man kann "Innocence of Muslims" schlecht finden. Mache ich auch. Aber bei so einem journalistischen Kotau, nur aus Angst, die Irren könnte richtig böse werden - da kann einem schon übel werden.

Mittwoch, 5. September 2012

Da fehlt doch was?

Theolobias weist in seinem neuesten Posting auf eine Veranstaltung hin, bei der sich prominente evangelische Geistliche mit anderen Promis aus Politik und Kultur über Luther unterhielten. Soll angeblich ein schönes und anregendendes Gespräch gewesen sein. Nur fehlte irgendwie etwas ganz Entscheidendes. Und ich glaube, das hätte den guten Martinus selbst auch gestört. Wenn ich ihn mal selbst in der Angelegenheit zu Wort kommen lassen darf:


Zum ersten bitte ich, meinen Namen zu verschweigen und sich nicht lutherisch sondern Christen zu nennen. Was ist Luther? Ist doch die Lehre nicht mein. So bin ich auch für niemanden gekreuzigt worden. Der Apostel Paulus wollte bei den Korinthern (1. Kor 3,4f) nicht zulassen, dass sich die Christen paulinisch oder petrinisch nennen, sondern sie sollen Christen heißen. Wie käme ich armer stinkender Madensack dazu, dass man die Kinder Christi nach meinem heillosen Namen nennen sollte? Nicht also, lieben Freunde, lasst uns solche parteiischen Namen tilgen und uns Christen nennen, nach dem, dessen Lehre wir haben. 



Grundsätzlich ist es, glaube ich, hilfreich, wenn man vor einer Veranstaltung über Luther dessen Schriften vorher mal gelesen hat. Vor allem wenn man Jubiläumsfeiern vorbereitet.


Was hätte Luther dazu gesagt? Gar nichts. Er hätte vermutlich den Bierkrug geschmissen.

Dienstag, 4. September 2012

Mitreißende Emotionen

Wo wir gerade beim Thema "Baden" waren: Christian Streich, der Trainer des SC Freiburg, wurde in der Pressekonferenz nach dem Auswärtssieg in Hamburg (in der letzten Bundesligasaison) nach einer emotionalen Analyse des Spiels gefragt. Das war seine Antwort:


Die Pressekonferenzen nach den Spielen stehen in Freiburg den Spielen selbst an Unterhaltungswert nichts nach ...

Alt. Aber immer noch gut.

In Erinnerung an meine ehemalige Heimat:


Auch im Hohen Norden bleibt man im Herzen ein Badener. Letzes Jahr war ich beim Auswärtsspiel des SC Freiburg in Sinsheim-Hoffenheim; da sangen vor Spielbeginn 26.000 Leute gemeinsam das Badenerlied. Schon irgendwie erhebend ...

"Leiterschaft". Aber so was von!

Ein sehr guter Artikel über den Bohei, der in evangelikalen Gemeinden ums Thema "Leadership" gemacht wird findet sich bei Mark Galli in einem Artikel in "Christianity Today". Hier der Link.

"Leiterschaft" ist ein Thema in Freikirchen. Schon seit einigen Jahren. Das Thema schwappte im Zuge der "Willow Creek-Welle" in den neunziger Jahren mit nach Deutschland, stand dort auch ziemlich im Mittelpunkt und von da aus nahm es seinen Einfluss auf die evangelikale Szene in Deutschland.

Klar: Es muss in der Gemeinde eine Leitung geben. Jede menschliche Gemeinschaft (ob religiös oder nicht) hat eine Struktur; auch (und gerade ziemlich oft) diejenigen, die bewusst keine haben wollen: Irgendwann kristallisieren sich die Alpha-Tiere/Leiter/"Propheten" usw. heraus, die keinen Widerspruch dulden oder über genug rhetorische Fähigkeiten verfügen, ihre Zweifler erbarmungslos an die Wand zu bibeln. Nur hat das Thema in den letzten Jahren für mein Dafürhalten ein ungesundes Schwergewicht und darüber hinaus auch eine ungesunde theologische Färbung bekommen.

"Leiterschaft" ist kein deutsches Wort. Der Duden kennt es nicht. Und da, wo es existiert, wird es nur im Wortschatz evangelikaler Gemeinden vorhanden. In den Gemeindewachstumsbewegungen der letzten Jahre wurde das Thema "Leiterschaft" eng ans Thema "Management" angelehnt. So war es nur folgerichtig, dass z.B. zu den Willow-Creek-Leiterkongressen Carly Fiorina eingeladen wurde (damals HP-Chefin) oder der CEO von WalMart (bei dem hätte mich, mehr als sein Ansatz zum Thema, interessiert, wie er den Umgang mit Angestellten bei WalMart mit christlicher Wirtschaftsethik unter einen Hut bringt. Aber das ist ein anderes Thema ...). Da war viel von Struktur, der Person des Leiters, von "Leiterschaftsschulung" und so weiter die Rede. Die Ausbildung zum Alpha-Tier.

Einige der Gemeinden, die konsequent auf diesen Kurs umgeschwenkt sind, haben dementsprechend auch ihre "Leitungskrisen" hinter sich, ein Euphemismus für Machtspielchen, bei der halt eine der betroffenen Seiten den Kürzeren gezogen hat. Und ich glaube, dass das durchaus damit zusammenhängt, wie Leiterschaft in den letzten Jahren gelehrt, verstanden und praktiziert wurde.

Biblische Leiterfiguren würden nach diesen Maßstäben komplett durchfallen. Mose, der Antirhetor, der Schiss hatte, nach Ägypten zurück zu gehen und beim Auszug auch die halbe Zeit nicht wusste, was Sache war (bis Gott es ihm zeigte). David, dessen "Leiterschaftsschulung" im Wesentlichen im Schafehüten bestand. Petrus, der in den Evangelien öfters mit einem vorschnellen Mundwerk auffällt und im entscheidenden Moment versagt. Am häufigsten in solchen Kongressen zitiert wird Nehemia, der den Aufbau der Jerusalemer Stadtmauer leitete und zumindest von seinem Auftreten und dem Orga-Talent die Anforderungen erfüllt.

In der Bibel (in meiner zumindest) heißt Leiten so viel wie "Dienen": Er aber sprach zu ihnen: Die Könige herrschen über ihre Völker, und ihre Machthaber lassen sich Wohltäter nennen. Ihr aber nicht so! Sondern der Größte unter euch soll sein wie der Jüngste und der Vornehmste wie ein Diener (Lk 22, 25+26). Und es gibt ziemlich viele ähnliche Aussagen. Warum nur sind wir so scharf auf Macht und so wenig auf Dienst? (Und das frage ich ganz selbstkritisch ...)

Möge uns das wirkliche Leitungsprinzip der Bibel wieder ganz neu wichtig werden.